Einige Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Schleswig-Flensburg gründen die "Rindergilde" in den Fröruper Bergen, südlich von Flensburg. Eine Fläche, wo zuvor vom Kreis die Aufforstung einer Orchideenwiese geplant war, wird gepachtet und mit Rindern extensiv beweidet. Über die Beiträge der Fleischabnehmer und Förderer finanziert sich das Projekt. Grundgedanke ist von Beginn an ein sich selbst finanzierender Naturschutz. Heute ist die Fläche in das Konzept der "Oberen Treenelandschaft" integriert.
Umbenennung von "Rindergilde" in "BUND'e Wischen", um die Betonung mehr auf den Naturschutz und nicht ausschließlich auf die Rinder zu legen. Der Name "BUND'e Wischen" ist aus dem niederdeutschen abgeleitet und bedeutet "bunte, feuchte Wiesen". Gleichzeitig soll durch die Schreibweise die Zugehörigkeit zum BUND dokumentiert werden.
Loopstedt und ein Jahr später das Naturdenkmal Himmelsauge von der Stadt Schleswig kommen als Flächen dazu. Die ersten Galloways werden angeschafft: Karl-Whiskey, Nena und Veronika. Sie bilden den Grundstock einer dauerhaften Herde, die bis zum heutigen Tage ständig gewachsen ist.
BUND'e Wischen erhält den Umweltpreis der Stadt Schleswig.
Im Rahmen der ersten Beschäftigungsmaßnahme in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt erarbeitet der Diplom-Biologe Jürgen Schmidt ein naturschutzfachlich fundiertes Konzept für die westlich des Himmelsauges gelegenen Flächen, die in diesem Zuge als Ausgleichsflächen ausgewiesen werden. So wird der gesamte Komplex von rund 21 ha Größe der intensiven Bewirtschaftung entzogen und der extensiven Beweidung zugeführt. Auf einem drei Hektar großen Teilstück wird mit der Anlage einer Streuobstwiese begonnen.
Am 15.9.1994 gründet sich der gemeinnützige Verein "Bunde Wischen e.V." Die Vereinsgründung ist das Ergebnis einer langen Planungs- und Vorbereitungsphase. Aufgrund der erheblichen Ausweitung des Projektes und der Trägerschaft von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wird dieser Schritt notwendig. Die Gründungsmitglieder sind: Hartmut Weber, Dirk Andresen, Gerd Kämmer, Jürgen Schmidt, Bernd Struwe-Juhl, Peter Andresen-Jordan und Rolanda Jordan. Der Vorstand besteht aus Hartmut Weber (1. Vorsitzender) und den Beisitzern Dirk Andresen und Gerd Kämmer. In den ersten Jahren nach Vereinsgründung (bis Ende 1996) ist ein Mitglied des BUND-Landesvorstandes (Rosemarie Germer) auch Mitglied im Vorstand von Bunde Wischen e.V. Die Geschäftsführung wird durch Dirk Andresen und Gerd Kämmer wahrgenommen.
Bunde Wischen e.V. erhält den Natur- und Umweltpreis des Landes Schleswig-Holstein.
Das Naturschutzgebiet "Reesholm" wird mit einer Teilfläche von 70 ha von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein an Bunde Wischen e.V. verpachtet. Dies ist das erste großflächige Beweidungsprojekt in einem Naturschutzgebiet mit der Stiftung Naturschutz als Verpächter.
Seit 1995 hat Bunde Wischen e.V. im Naturschutzgebiet "Bültsee und Umgebung" die ersten mechanischen Pflegearbeiten durchgeführt, die von Jahr zu Jahr ausgeweitet werden. Parallel dazu beginnt 1996 der Versuch die hochsensiblen Uferbereiche mit Galloways zu beweiden. Die Versuche werden in enger Abstimmung mit dem damaligen Landesamt für Natur und Umwelt durchgeführt und mündeten schnell in einem Beweidungskonzept für beinahe das gesamte NSG. Dieses hat bis heute Bestand und kann als äußerst erfolgreich bezeichnet werden.
Bunde Wischen e.V. pachtet den Hof Hartwigswalde südlich von Neumünster. Der Hof mit seinen rund 80 ha ist der Ausgleich für das Industriegebiet Neumünster Süd. Das Flächenmanagement (Galloway- Beweidung und Mahd) und das Wasserregime sind auf den Schutz von Wiesenvögeln ausgerichtet (Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz). Gleichzeitig verpflichtet sich Bunde Wischen e.V., den verfallenen landwirtschaftlichen Hof in Abstimmung mit der Stadt zu einem Landschaftspflegehof auszubauen.
Erwerb des Hofes Königswill in Schleswig, auf dem schon 1996 die ersten Gebäude angemietet wurden. Finanziert wurden der Kauf und die ersten umfangreichen Umbauarbeiten mit einem Existenzgründungsdarlehen aus dem Landwirtschaftsministerium.
Die Stiftung Naturschutz kauft den Standortübungsplatz Flensburg/Harrislee als eines der ersten großen Konversionsprojekte im Naturschutz Schleswig-Holsteins. Bunde Wischen e.V. pachtet die Flächen noch im Jahr 1998, beginnt mit den Einzäunungsarbeiten und treibt am 20. Januar 1999 die ersten Tiere auf. Die Einzäunungsarbeiten werden fortgeführt und ab 2001 können 250 ha zusammenhängender Fläche ganzjährig beweidet werden.
Mit dem Umbau des Hofes wird auch die Energieversorgung komplett neu konzipiert. Alle Gebäude werden durch Fernwärmeleitungen miteinander verbunden und der ganze Hof über eine Festbrennstoffanlage im Mittelhaus versorgt, ergänzt durch Pufferspeicher und eine Solaranlage.
Bunde Wischen e.V. stellt die Bewirtschaftung seiner Flächen auf den Ökologischen Landbau nach EU-Ökoverordnung um.
Die erste Konik-Herde Schleswig-Holsteins wird im Schäferhaus freigelassen. Die Herde besteht aus 4 Stuten und Hengst Roman. Die Tiere stammen aus dem Tierpark Warder und leben von nun an ganzjährig halbwild in der Weidelandschaft Schäferhaus.
Im Stiftungsland Schäferhaus wird der größte Naturerlebnisraum Schleswig-Holsteins der Öffentlichkeit übergeben. Das Betreten des 292 ha großen Geländes ist nur auf den Wegen und den dafür ausgewiesenen Flächen erlaubt.
2003 Bunde Wischen e.V. eröffnet auf dem Hof Königswill den "HOFLADEN KÖNIGSWILL". Schwerpunkt des Sortiments sind die Fleisch- und Wurstprodukte der eigenen Galloways. Das Sortiment wird komplettiert durch Produkte möglichst regionaler Bio-Betriebe und Waren aus dem Angebot von Naturkost Grell, Kaltenkirchen.
Bunde Wischen e.V. wird neuer Pächter des Naturschutzgroßprojektes Höltigbaum am Hamburger Rand. Die rund 230 ha werden in enger Kooperation mit drei Galloway-Biobetrieben vor Ort bewirtschaftet, die sich täglich um die Viehversorgung kümmern.
Mitte des Jahres wird der Landschaftspflegehof Hartwigswalde an den Verein Weidelandschaften abgegeben und gleichzeitig die Geschäftsführung neu strukturiert. Der gesamte Verein erfährt eine Neuausrichtung. Neben den beiden schon etablierten Säulen "Landwirtschaft" und "Naturschutz" wird nun verstärkt mit dem Auf- und Ausbau der dritten Säule "Gesundung" begonnen. Der Verein gibt sich ein neues Logo.
Fertigstellung des Südhausumbaus und Beginn der Vermietung der Ferienwohnungen an Feriengäste.
Am 1. Januar 2008 tritt Bunde Wischen e.V. dem Bioland-Verband bei. Ein konsequenter Schritt in der Verbesserung der Produktqualität.
In Zusammenarbeit mit den Schleswiger Stadtwerken wird eine 1 KW-Kleinwindkraftanlage als Forschungsprojekt auf dem Mittelhaus installiert. Damit sind dann Holz, Sonne und Wind als regenerative Energielieferanten sowie Öl und Gas als fossile Brennstoffe für den Notfall in das Energiekonzept des Hofes Königswill integriert.
Die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner verleiht dem Verein Bunde Wischen auf der Grünen Woche in Berlin den "Förderpreis Ökologischer Landbau 2010".
Bunde Wischen e.V. erhält die Vollanerkennung als Lehrbetrieb und zum 15. Juli beginnt der erste Auszubildende seine Lehre als Landwirt.
Seit dem 1. Januar gehört Bunde Wischen e.V. zum Netzwerk der "Demonstrationsbetriebe für den ökologischen Landbau".
Nach 10 erfolgreichen Jahren verabschiedet sich Bunde Wischen vom Höltigbaum bei Hamburg und übernimmt das Gebiet "Geltinger Birk" im Nordosten Schleswig-Holsteins. In dem mit rund 500 ha zusammenhängender Fläche wird 2014 mit der kontrollierten Vernässung der Wasserstand um 2,5 m angehoben und damit eines der größten Projekte dieser Art in Schleswig-Holstein umgesetzt.